Alle Jahre wieder taucht vor Weihnachten die Frage auf, was wir den anderen schenken könnten. Stefanie Geiser und Susanne Wasserfallen unterhalten sich darüber:
Sue: Was schenkst du eigentlich deiner eineinhalbjährigen Tochter zu Weihnachten?
Steffi: Ich habe mir viele Gedanken gemacht und mich nun für eine Spielküche entschieden. Sie hilft mir gerne, wenn ich am Kochen bin. Aber wenn sie in den heissen Töpfen rühren will, ist das doch etwas gefährlich. Mit einer Spielküche kann sie selbst kochen.
Sue: Das ist ein grosses Geschenk – wie macht ihr das, schenkt ihr das zusammen mit Gotte, Götti, Grosseltern?
Steffi: Wir haben bei allen, die nachgefragt haben, gesagt, dass wir eine Spielküche schenken und man das ergänzen könnte mit Pfannen, Geschirr, Holzfrüchten etc. Ich fürchte mich etwas vor der Geschenkschlacht, wenn alle drauf los schenken und wir dann nicht mehr wissen wohin mit den Spielsachen.
Sue: Bist du dabei vom Projekt Spielzeugfrei geprägt, dass du dir solche Sorgen machst?
Steffi: Sie ist ja erst eineinhalb Jahre alt – ich denke schon, dass ein zu grosses Angebot sie überfordert. Und jetzt kann ich es noch steuern. Aber es fällt mir manchmal selbst nicht leicht.
Sue: Was meinst du damit?
Steffi: Schenken macht Freude! Ich beschenke meine Tochter sehr gerne und freue mich, wenn sie sich freut. Wenn wir bei jemandem zu Besuch sind und sie spielt dort so herzig mit dem Puppenwagen, den Duplo oder sie setzt sich stolz an den Kindertisch. Da ist mein erster Gedanke. Das brauchen wir auch! Dann muss ich mir sagen, nein – es braucht nicht alles auf einmal. Vielleicht freut sie sich an den fremden Sachen auch so, weil sie diese eben zu Hause nicht hat.
Manchmal habe ich auch die Sorge, dass ich meiner Tochter etwa besorgen sollte, weil sie damit doch etwas lernen könnte, z.B. Farben oder Feinmotorik – doch dann denke ich wieder an das Projekt Spielzeugfrei und mach mir bewusst, dass weniger mehr ist. Kinder lernen ja ganz viel, wenn sie einfach bei uns im Alltag dabei sind und wir z.B. die Farbe der Orange benennen und dazu kann man sie noch schmecken und essen.
Aber du hat ja auch einen Gottibueb. Was schenkst du ihm denn so?
Sue: Schwierige Frage. Er wurde im November achte Jahre alt und fand die Frage lästig, dass jetzt wieder alle wissen wollen, was er sich zum Geburtstag wünscht. Schliesslich meinte er: «Etwas mit Polizei».
Steffi: Und was hast du ihm da geschenkt?
Sue: Einen Besuch im Verkehrshaus, er ist gerne mit mir unterwegs. Da dachte ich mir, dass es im Verkehrshaus sicher auch etwas Polizei hat und ein kleines Set zum Fingerabdruck nehmen. Etwas auspacken gehört halt doch dazu. Lustigerweise war dann die Verpackung des Geschenks der Hit: braunes Packpapier. Darauf habe ich eine Strasse aufgezeichnet und Schoggi-Autos geklebt. Nach dem Auspacken hat er einen Filzstift geholt und die Strasse auf dem Packpapier weitergezeichnet. Er hat sich mehr mit dem Packpapier als mit dem Geschenk selbst, das beim ersten Mal ein bisschen Unterstützung von Erwachsenen benötigt, beschäftigt. Ich denke, wir machen uns manchmal zu viele Gedanken zum Schenken.
Steffi: Dann wird plötzlich das Packpapier spannender als das Geschenk!
Sue: Das passiert bei der Spielküche vielleicht auch – wenn deine Tochter mehr Freude an der Verpackung als an der Küche hat.
Steffi: Da bin ich mal gespannt.
Stefanie Geiser und Susanne Wasserfallen – Wir wünschen frohe Festtage und viel Spass beim Schenken!
Hmm, spannend. Mein 5 Monate alte Katze schaut mir auch sehr gerne bei Kochen zu und spaziert gelegentlich über das Kochfeld – gefährlich. Ob ich ihr auch so eine Küche schenken soll?
Wünsche eine gute Zeit und es wäre toll zu hören, wie die Geschichte mit der Küche oder dem Geschenkpapier sich entwickelt hat.