Lebensgestaltung als Schlüssel zur Suchtprävention im Alter
Sucht im Alter bleibt oft unerkannt – und doch ist sie eine wachsende Herausforderung. Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit sind auch im höheren Lebensalter Realität. Gerade die Lebensgestaltung im Alltag kann entscheidend dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen und einer Abhängigkeit vorzubeugen.
Wenn der Alltag aus dem Gleichgewicht gerät
Mit dem Alter verändern sich viele Lebensbereiche: Verlust von Bezugspersonen, chronische Erkrankungen, der Ausstieg aus dem Berufsleben. Wenn dabei Strukturen fehlen oder soziale Kontakte wegbrechen, entstehen Lücken – und diese können zu Risikofaktoren werden.
Fehlende Sinnhaftigkeit, Einsamkeit und Überforderung zählen zu den häufigsten Auslösern für problematischen Konsum. Scham oder Tabuisierung erschweren zusätzlich die Suche nach Hilfe.
Schutz statt Kontrolle
Strukturierte Tage, soziale Teilhabe und Aktivität sind zentrale Schutzfaktoren. Angebote wie Zwäg is Alter von Pro Senectute setzen hier konkret an – mit Kursen, Gesundheitsberatung, Begegnungsorten und Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement. Sie stärken die Lebensqualität und senken das Risiko für eine Suchterkrankung.
Angehörige und Fachpersonen gemeinsam gefragt
Angehörige bemerken oft erste Veränderungen – und können als Brücke zu Unterstützungsangeboten wirken. Wichtig ist ein sensibler, wertfreier Zugang. Auch für Fachpersonen in Beratung, Pflege und Betreuung gilt: Suchtprävention beginnt mit Beziehung und Vertrauen.
Eine enge Zusammenarbeit verschiedener Stellen – von Hausärzt_innen über Sozialberatung bis zur Suchtfachstelle – ist zentral, um ältere Menschen mit erhöhtem Risiko frühzeitig zu erreichen.
Fazit
Lebensgestaltung wirkt präventiv. Wer im Alter eingebunden bleibt, aktiv ist und sich orientieren kann, lebt gesünder – körperlich wie seelisch. Präventive Angebote, aufmerksame Fachpersonen und unterstützende Angehörige können den entscheidenden Unterschied machen.
Dieser Blogbeitrag basiert auf dem Artikel: „Die Lebensgestaltung ist zentral für die Prävention von Suchterkrankungen“ von Céline König, Pro Senectute, im Gespräch mit Alexandra Mutter Schwery, Suchtprävention Aargau und Petra Brand, Suchtberatung ags Wohlen.
Weitere Informationen und Angebote: prosenectute.ch