Mein Start in die Praxis. So vielseitig wie relevant

Praktikumsstart bei der Suchtprävention Aargau

Seit etwas mehr als vier Wochen absolviere ich mein Praktikum bei der Suchtprävention Aargau. Als Studentin im
5. Semester des Bachelorstudiengangs Gesundheitsförderung und Prävention an der ZHAW bietet mir diese erste praktische Erfahrung einen spannenden Einblick in ein vielseitiges Berufsfeld.

 

Warum habe ich mich für den Studiengang Gesundheitsförderung und Prävention entschieden?

Meine Motivation für diesen Studiengang ist tief verwurzelt in persönlichen Erfahrungen im Umgang mit psychischen Belastungen und Sucht im Umfeld und einem ausgeprägten Interesse an Themen wie Gesundheit, Ernährung, Bewegung und psychischem Wohlbefinden. Ich bin eine kommunikative Person und möchte mit und für Menschen arbeiten – in einem Berufsfeld, das sowohl sinnstiftend, abwechslungsreich als auch gesellschaftlich relevant ist.

 

Früh habe ich erkannt, wie sehr Gesundheit unser Leben prägt – und wie wichtig es ist, nicht erst im Krisenfall zu handeln. Der präventive, ganzheitliche Ansatz der Gesundheitsförderung und Prävention überzeugt mich, weil er sowohl individuelles Verhalten als auch strukturelle Rahmen- und Lebensbedingungen berücksichtigt.

 

Zudem schätze ich die Vielseitigkeit des Studiengangs und den späteren Berufsmöglichkeiten. Nicht nur thematisch stehen mir viele Türen offen. Oft werde ich die Möglichkeit haben, interdisziplinär mit verschiedenen Fachbereichen, Organisationen und Zielgruppen zu arbeiten. Diese Vielseitigkeit schätze ich sehr.

 

Gesundheitsförderung ist für mich ein Zukunftsfeld, das auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie die steigende Zahl nichtübertragbarer Erkrankungen, psychischen Belastungen und sozialen Ungleichheiten wirksam und nachhaltig reagiert und Wohlbefinden der Bevölkerung stärkt.

 

Ein facettenreicher Einstieg in die Praxis

Viele der Gründe, die mich für diesen Studiengang begeistert haben – Teamarbeit, interdisziplinärer Austausch, Projektmanagement, diverse Gesundheitsthemen, gesellschaftlicher Mehrwert – finde ich jetzt konkret in meinem Praktikum bei der Suchtprävention Aargau wieder.

 

Der erste Monat ging buchstäblich im Flug vorbei. Und obwohl ich gefühlt schon unglaublich viel erlebt habe, kratze ich vermutlich erst an der Oberfläche dessen, was mich in den kommenden Monaten noch erwartet.

 

Ein besonderes Erlebnis war das Webinar zu den Projekten «Kinder mittendrin» und «verKnallt». Im Verlauf der Kindheit müssen 10 bis 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen häusliche Gewalt miterleben. Auch in der Schweiz dürfte die Dunkelziffer sehr hoch sein. Die Zahlen, Fakten und Geschichten haben mich teils wirklich schockiert und berührt – und zugleich motiviert. Sie zeigen mir, wie wichtig es ist, hinzuschauen, aufzuklären und mit konkreter Präventionsarbeit wirklich etwas zu bewegen.

 

Ein weiteres Highlight war ein Workshop zu Trauma, Sex und Sucht für Betreuer:innen von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden. Der Austausch eröffnete mir neue Perspektiven auf die Lebensrealität dieser Zielgruppe.

 

Auch die Teilnahme am Fachgruppentreffen von Sucht Schweiz war äusserst interessant – insbesondere im Hinblick auf Vernetzung und Wissenstransfer.

 

Besonders bereichernd war zudem ein interdisziplinäres Austauschtreffen zu aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen zum Thema Geldspiel, bei dem Fachpersonen aus Prävention, Beratung und Polizei zusammenkamen. Es war beeindruckend zu sehen, wie unterschiedlich die Blickwinkel sind – und wie wichtig es ist, dass nicht jeder für sich „im stillen Kämmerlein“ arbeitet, sondern eben genau dieser Dialog entsteht, um Sichtweisen, Erfahrungen und Fachwissen auszutauschen.

 

Beim Projekt ElternAlltag fern der Heimat wurde unter anderem diskutiert, was Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen – so beleuchteten wir beispielsweise das „magische Dreieck“ aus Liebe, Freiräume geben und Grenzen setzen. Diese drei Elemente klingen simpel, sind aber von zentraler Bedeutung.

 

Abgerundet wurde mein erster Monat durch eine zweitägige Retraite zur Organisationsentwicklung inklusive Minigolf als Teamausflug. Es war sehr spannend zu sehen, wie solch ein interner Entwicklungsprozess – strategisch, fachlich, aber auch zwischenmenschlich im Hinblick auf Teamdynamiken – ablaufen kann.

 

Ein erstes Zwischenfazit

Ich bin in einem engagierten, vielseitigen Team gelandet, das mich von Anfang an herzlich aufgenommen hat. Unterschiedliche berufliche Hintergründe, Persönlichkeiten und Blickwinkel fließen in die Arbeit ein – und bereichern sie ungemein. Ich fühle mich als Praktikantin nicht nur willkommen, sondern auch ernst genommen. Das motiviert mich zusätzlich, aktiv mitzudenken und mich einzubringen.

 

Nach einem Monat bin ich noch mitten im Ankommen – und gleichzeitig mittendrin. Die Themenvielfalt, die Settings, in denen wir tätig sind, und der stetige Austausch mit anderen Fachstellen und -personen machen jeden Tag aufs Neue spannend.

 

Kleiner Ausblick

Jetzt freue ich mich darauf, in den nächsten Monaten noch tiefer in einzelne Themen einzutauchen, eigene Aufgaben zu übernehmen und meine Kenntnisse weiter zu vertiefen.
Der Einstieg war intensiv, aber auch bestärkend: Ich bin überzeugt, dass ich mit meinem Studiengang den richtigen Weg eingeschlagen habe.

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