Eine Stunde habe ich zugesprochen erhalten, um Vorgesetzte in einem Betrieb zum Thema Sucht und Arbeit zu schulen. Ich mag das. Reduce to the max! Kein Bla Bla, nur das Nötigste und Nützlichste. Wir steigen mit einer Filmsequenz ein.
Der Auftrag: Woran erkennen Sie, dass ein Problem vorliegt?
Folgende Sammlung der Auffälligkeiten tragen wir zusammen:
- Unausgeglichen
- Emotional
- Gehäufte Absenzen
- Zu spät zur Arbeit gekommen
- Kaugummi kauen, Mundwasser?
- Unmotiviert
- Unfreundlich zu Kunden
- Ärger im Team
In der Diskussion wird schnell klar, dass es keine suchtspezifische Sammlung von Auffälligkeiten ist. Da kann irgendein Problem dahinter stecken. Und dies ist ein zentraler Punkt. Als Vorgesetzter muss ich keine Diagnose stellen können. Ich muss die Auffälligkeiten wahrnehmen und einen Veränderungsprozess auslösen, dies ist meine Rolle. Diagnose und Therapie sollen die Fachleute übernehmen.
Die nächste Filmsequenz zeigt das Gespräch zwischen dem Vorgesetzten und dem Arbeitnehmer.
Der Auftrag: Was an dem Gespräch ist nützlich für mich? Was würde ich mehr tun?
Nützlich
- Gesprächsstruktur
- Problem ansprechen
- Gut vorbereitet
- Sachlich
- Beim Thema bleiben
- Ziele festhalten
- Folgegespräch festlegen
Mehr tun
- Arbeitnehmer zu Wort kommen lassen
- Konkrete Hilfe und Unterstützung anbieten (intern / extern)
- Empathischer sein
- Zeit geben
- Mehr vom Arbeitnehmer wissen wollen, um besser unterstützen zu können
In der Diskussion staune ich, wie viel Wissen und Kompetenz im Raum vorhanden ist. Allerdings haben wir wenig über Sucht und viel über Verantwortung und Führung gesprochen.
So geht Suchtprävention!
Mark Bachofen, immer wieder gerne kurz und kompakt