Energie tanken
Wir sind im Auto unterwegs. Ich erzähle gerade von der «Ich schaffs!» Methode, die ich am lesen bin. Ich bin total begeistert von den vielen Geschichten im Buch, die veranschaulichen, wie «Ich schaffs!» funktioniert.
Mein Partner ist interessiert zu erfahren, wie das den funktioniert. Ich bin im Element und beginne zu schwärmen und erzählen. Währenddessen streift mein aufmerksamer Blick die Stromanzeige beim Tacho. Der Akku ist leer. Ohne gross zu überlegen versuche ich «Ich schaffs!» gleich mal auszuprobieren. Mit Begeisterung hat mein Partner kürzlich ein Hybrid-Auto gekauft. Doch das Auto mit Strom zu versorgen, hat sich im Alltag noch nicht automatisiert.
Wir versuchen es also mit «Ich schaffs!». Es geht darum die Fähigkeit zu lernen, das Auto abends in der Garage mit Strom zu versorgen. Wir nennen die Fähigkeit «Energie tanken». Gemeinsam überlegen wir, was es braucht die Fähigkeit zu lernen. Als erstes braucht es in der Garage ein Verlängerungskabel, weil die Steckdose zu weit vom Ladepunkt des Autos weg ist. Gut. Wie kommt das Ladekabel in die Garage? Das war schon öfters ein Gesprächsthema zwischen uns. Ganz einfach, meint mein Partner, er mache es morgen. Ok.
Ich frage noch nach, wie wir diese neue Fähigkeit «Energie tanken» feiern – wir werden uns nach einer Woche erfolgreichem «Energie tanken» im Garten zusammensetzen und anstossen.
Etwas später erzähle ich, dass ich schon wieder vergass eine kleine Sonnencreme für den Wanderrucksack zu kaufen. «Welche Fähigkeit musst du den lernen?» werde ich gefragt.
Einen Tag später erzähle ich von der neu gekauften Sonnencreme und ich bekomme ein Foto aus der Garage. Das Auto tankt Energie!
Susanne Wasserfallen – erstaunt, wie schnell etwas funktioniert, wenn eine Auseinandersetzung stattfindet.